startseite

Archiv für September, 2011

Schulbildung und Wissen

ZEIT Artikel: „Das will ich nicht wissen“ vom 12.08.2011

Wie kann eine „nachhaltige“ Bildung erreicht werden?

Ist-Zustand:
Verdichtung vom Stoff, immer mehr lernen in kürzerer Zeit
Überangebot an Bildung, dennoch immer größere Wissenslücken

-> Viel Lernstoff bedeutet nicht gleich höherer Bildungsgrad
-> Das Pauken von Fakten trägt nicht zu einer besseren Bildung bei

Wie könnte eine bessere Bildung erreicht werden?

Literatur:
Thomas Städtler (Psychologe) „Die Bildungshochstapler“

Gerhard Roth (Hirnforscher) arbeitet an Schulen und mit Lehrern an neuen Unterrichtsmodellen „Bildung braucht Persönlichkeit: Wie lernen gelingt“

Wichtig ist vor allem das Gelernte durch Übung, Wiederholung, Nachbereitung, Pausen ins Langzeitgedächtnis zu übernehmen. Dies sollte auch im Unterricht schon stattfinden.

„vernetztes Lernen, für vernetztes Denken; Transfer, fächerübergreifend und aktiv“

 

ZEIT Interview „Bildung ist was übrig bleibt“
mit Heinz-Elmar-Tenorth (Bildungshistoriker und Lernforscher)

 

ZEIT Artikel „Vergiss es! Aber was?“
über Lehrpläne

Kompetenzen erwerben, die zum Selbstlernen befähigen: Methodenkompetenz, Deutungskompetenz, Urteilskompetenz, Orientierungskompetenz, Präsentationskompetenz

 

“Mauerspiel” und Holocaust Brettspiel “Train”

Umstrittenes Ego-Shooter „Mauerspiel“ von Medienkünstler der Karlsruher Hochschule für Gestaltung

Artikel WELT Online vom 09.12.2010

„einer jungen Generation soll mit Hilfe ihres Leitmediums interaktiv Zugang zur jüngsten deutschen Geschichte ermöglicht werden“

„Serious Game“ (Ernsthaftes Spiel) hier als ein Spiel mit Lehre/Moral und ethischer Dimension. In dem Spiel soll man sich selbst hinterfragen: „Wie verhalte ich mich (richtig)?“

Ein moralisches Verhalten ist möglich durch verschieden programmierte Wahlmöglichkeiten

 

Holocaust als Brettspiel „Train“ von der US-Spieledesignerin Brenda Brathwaite

Artikel in der Basler Zeitung am 19.03.2010

“Das Spiel soll zum Denken anregen und die Spielregeln hinterfragen lassen.”

„Ein Spiel verharmlost die Thematik nicht. Im Gegenteil: Es verstärkt sie.“

„Spiele sind ein gutes Medium, um sich schwierigen Themen zu nähern. Sie sind abstrakt, laden zur Interaktion ein und erlauben uns Dinge zu hinterfragen.“

„Spiele stellen durch ihre Interaktivität eine höhere Form der Kommunikation dar. Sie machen die Partizipienten zu einem Teil der Erfahrung statt zu einem passiven Beobachter.“

“Es gibt kein anderes Medium, was diese Kraft hat. Weil Spiele von ihrer Natur her abstrakt sind, zu Interaktion aufrufen, uns mit Dingen konfrontieren und sie in Frage stellen lassen – vor allem Regeln, denen wir blind folgen könnten.“

Über Lernspiele

Zeit Artikel vom 23.04.2010 „Lernspiele basieren auf einem Denkfehler“

These von Michael Wagner (Spielexperte, Department für Bildwissenschaften Donau-Uni Krems):

Was man im Spiel lernt, lernt man auch nur für das Spiel, nicht für das Leben. Spielerisch erworbenes Wissen ist eine andere Art von Erkenntnisgewinn, als in der realen Welt, da sich ein Spieler in mehreren Identitäten bewegt, die abgespalten sind von der realen Identität. Beim Spielen würden daher keine konkreten Inhalte vermittelt, man lernt nur zu lernen.

Frage: Vermitteln Lernspiele inhaltliches Wissen besser als traditionelle Unterrichtsformen?

Frage: Geht es darum, besser zu lernen oder eher um den Sachverhalt spannender und damit interessanter aufzubereiten, so dass Jugendliche überhaupt erst einmal Lust darauf bekommen?

Pro: Spiele finden aus eigenem Antrieb statt, wo normales Lernen nicht stattfindet. Ist ein Lernen ohne Anstrengung. Spielen ist ein angeborener Trieb.

Ein Medienwissenschaftler vom MIT hat Computerspiele einmal als “conscience extending simulations” bezeichnet – und damit den Kern getroffen: Wie Literatur, Theater und Kunst erweitern sie unser Bewusstsein und bereichern unseren Geist. Lernen kann dabei ein positiver Nebeneffekt sein – nicht weniger und nicht mehr.

„Serious Games“
(Lernspiele; Spiele die Spaß machen, in erster Linie aber Wissen vermitteln)