“diese Geschichte ist sehr langer her, sie ist sozusagen schon ganz mit historischem Edelrost überzogen und unbedingt in der zeitform der tiefsten Vergangenheit vorzutragen.” (Seite9)
“Das wäre kein Nachteil für eine Geschichte, sondern eher ein Vorteil; denn Geschichten müssen vergangen sein, und je vergangener, könnte man sagen, desto besser für sie in ihrer Eigenschaft als Geschichten und für den Erzähler, den raunenden Beschwörer des Imperfekts. Es steht jedoch so mit ihr, wie es heute auch mit den Menschen und unter diesen nicht zum wenigsten mit den Geschichtenerzählern steht; sie ist viel älter als ihre Jahre ´…´ mit einem anderen Worte: sie verdankt den Grad ihres Vergangenseins nicht eigentlich der Zeit, – eine Aussage, womit auf die Fragwürdigkeit und eigentümliche Zweinatur dieses Geheimnisvollen Elementes im Vorbeigehen angespielt und hingewiesen sei.” (Seite9)
“Aber ist der Vergangenheitscharakter einer Geschichte nicht desto tiefer, volkommener und märchenhafter, je dichter >vorher< sie spielt?” – vor dem großen Krieg
“Wir werden sie ausführlich erzählen, genau und gründlich, – denn wann wäre je die Kurz- oder Langweiligkeit einer Geschichte abhängig gewesen von dem Raum und der Zeit, die sie in Anspruch nahm?” (Seite 10)
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“Und so war denn Zufriedenheit in Hans Castorps Herzen darüber, daß zwei leere und sicher gefriedete Stunden vor ihm lagen, diese durch Hausordnung geheiligten Stunden der Hauptliegekur, die er, obgleich nur Gaste hier oben, als eine ihm ganz gemäße Einrichtung empfand. Denn er war geduldig von Natur, konnte lang ohne Beschäftigung wohl bestehen und liebte, wie wir uns erinnern, die freie Zeit, die vonbetäubender Tätigkeit nicht vergessen gemacht, verzehrt und verscheucht wird.”(irgendwo Mitte..)