Ähnlich dem Bottleneck auf Gitarrensaiten ist es möglich tonale und Polyphone Übergänge durch schieben und der Regler relativ flüssig zu changieren. Da es sich allerdings nicht um akustische Saiten bei dem Instrument handelt sondern um zwei getrennte Widerstandsschlaufen,
besteht neben der Bewegung auf der X-Achse auch noch die Möglichkeit der Rotation, welche entweder die Polyphonie und die Klangfarbe verändert. Der Druck auf die Saiten soll zukünftig die Lautstärke des Klangs beeinflussen.
Die Motivation der Konzeption resultiert aus der Verbindung zwischen sensomotorischen, haptischen und auditiven Erleben, das bereits bei traditionellen Instrumenten besteht.
Anders als bei der herkömmlichen Eingabe digitaler Schnittstellen bestehen weitere und präziserere Freiheitsgrade und somit auch ein physisches Erleben des Instruments.
Der hinzugefügte Freiheitsgrad der Rotation, der eher weniger aus dem Feld analoger Instrumente als aus dem digitaler Eingabeschnittstellen stammt, ermöglicht anders als der Bottleneck eine Vielzahl an Möglichkeiten, polyphonische und charakterliche Veränderungen des Klanges direkt im Spielfluss zu verändern. Besonders Wert wird auf ein breites Spektrum der musikalischen Artikulation gelegt, welches sehr genau und ohne große Latenz feinmotorisch bestimmt werden kann.
Die Möglichkeit Druck auf die Widerstandsschlaufen in Y-Achse abzunehmen ist allerdings mit folgendem Problem behaftet: zu messenden Distanzen sind relativ gering ( 0 – 2,5mm) was die Abnahme einer vernünftigen Wertskala erschwert. Induktionsverfahren, oder Piezoabnahme erscheinen als zu störungsanfällig weswegen eine mechanische Verstärkung entweder in Verbindung mit Potentionmetern oder optischen Messverfahren in Betracht gezogen wird. Allerdings haben diese Ansätze das Problem der Kalibrierung.
Die Klangbearbeitung erfolgt mit MAXmsp in Hinblick auf eine spätere Implementierung in Ableton Live. Derzeit ist die Phase der der Klangfindung stark experimentell geprägt, doch noch nicht wirklich richtungsweisend. Allerdings steht fest, dass die Differenz (=Rotation) beider Widerstandsschlaufen sowohl Polyphonie wie auch Klangcharakteristika beeinflussen soll. Derzeit ist nur die Frage ob tonale Einteilung, die momentan dem chromatischen Frequenzbereich (bis auf im Durchschnitt 2% Ungenauigkeit) entspricht beibehalten werden soll, ob man sich eher an der Mensureinteilung einer Gitarre orientiert, oder gleichbleibende Tonabstände (mtof) ähnlich Tasteninstrumente favorisiert. Der chromatische Frequenzbereich hat dabei allerdings den Nachteil, dass die Abstände zwischen den chromatischen Tönen sehr unregelmäßig fallen, was das Spiel im chromatischen Kontext unserer Kultur erschwert. Derzeit scheint es reizvoller, wenn die Tonabfolge trotz steter linearer Verschiebung der Regler mit chromatischen Akzent kaskadiert.
1. mockup/ harter sound
